BVfK-Pressemeldung | BVfK-Händlerumfrage – wie war die erste Woche nach dem Ende der Corona-Schließung?

BVfK kritisiert uneinheitliche Regelungen bei Corona-Verboten für den Autohandel

Pressemeldung

Bonn, 27. April 2020

BVfK-Händlerumfrage – wie war die erste Woche nach dem Ende der Corona-Schließung?

– Verkauf erreichte nur 50%

– 65% sind optimistisch, 35% fürchten um ihre Existenz

– Konjunkturförderung umstritten

– Lieferengpässe bei Neuwagen prognostiziert

Der Bundesverband freier Kfz-Händler, BVfK e.V. hat die freien Kfz-Händler gefragt, wie gut sie in der ersten Woche nach der Corona-Schließung wieder gestartet sind. Die rund 100 Rückmeldungen zeugen von einer durchwachsenen Stimmung. Die Nachfrage nach Autos war eher zögerlich und erreichte vielfach gerade 50% des derzeit üblichen Umfangs. Knapp 65% sind optimistisch, die Krise gut zu überstehen, wenn sich das Geschäft bald wieder erholt. Gut 35% fürchten um ihre Existenz, wenn der Staat die Verluste nicht zu mindestens 50% ausgleicht. Mit der Umsetzung der Hygienemaßnahmen haben über 82% der Befragtenkein Problem.

Die Ergebnisse im Detail: (Mehrfachnennungen waren möglich)

Auf die Frage „Wie erfolgreich konnten Sie wieder starten?“ antworteten:

– 49,0%, die Kundschaft sei noch eher zurückhaltend. Der Abverkauf habe bei weniger als 50% des Normalen gelegen.
– 2,1%, das Geschäft habe bereits wieder das bisherige Niveau erreicht.
– 2,1% stellten fest, dass sich ein gewisser Nachfragestau zu lösen scheine. Nachfrage und Umsatz lägen über dem vergleichbaren Niveau.
– 41,7% berichteten, die Kundschaft sei eher kritisch und zurückhaltend.
– 5,2% empfanden hingegen die Kundschaft ist positiv gestimmt und kauffreudig.

Auf die Frage nach der geschäftlichen Situation insgesamt antworteten:

– 64,7%, die Lage sei angespannt aber beherrschbar, wenn sich das Geschäft bald wieder erhole.
– 23,5 berichteten von einer sehr angespannten Situation. Ohne weitere staatliche Hilfe würde es schwierig.
– 11,8 % empfinden die Situation als extrem angespannt. Sie sehen kaum eine Chance, die Krisegeschäftlich zu überleben.

Mehr Ausgleich finanzieller Verluste gefordert:

– 49,1% der Händler fordern einen mindestens 50-prozentigen Ausgleich ihrer Verluste.
– 50,9% halten sogar einen 100-prozentiger Ausgleich der Verluste für erforderlich.

Auf die Frage zu den Erfahrungen mit der Umsetzung der Hygieneschutzmaßnahmen antworteten

– 82,6%, sie seien gut aufgestellt und hätten keine Probleme, die Vorschriften umzusetzen.
– 14,5%, sie hätten Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Hygieneschutzmaßnahmen.
– 2,90% der Händler berichteten von Kontrollen des Ordnungsamts.

Auch die individuellen Rückmeldungen zeichneten ein überwiegend sorgenvolles und pessimistisches Bild:

– „… Umsatz = 0, wird auch lange so bleiben. Die Leute haben andere Sorgen, als Gebrauchtwagen zu kaufen. Das Ganze ist eine Katastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes…“
– „… Seit 5 Wochen kein einziger Anruf, geschweige denn ein Abverkauf oder Verkaufsgespräch!!!…“

Doch es gab auch konstruktive und optimistische Rückmeldungen:

– „… Durch die Unterbrechung der global angelegten Lieferketten, wird es zu erheblichen Wartezeiten bei Bestellfahrzeugen kommen…“
– „… dass mit Verstand die Unternehmen unterstützt werden. Nicht direkt alle Gelder an große Konzerne ausschütten, die dann am Ende des Jahres wieder dicke Tantiemen ausschütten. Wenn jeder ein Teil der Gewinne aus den vergangenen Jahren im Unternehmen gelassen hätte, wäre die Krise eher überwindbar…“

Zur Frage einer staatlichen Konjunkturförderung waren die Händler unterschiedlicher Meinung:

– „… Eine Art Abwrackprämie wäre nicht schlecht, aber nicht nur für reine Elektro-Fahrzeuge, sondern auch für Hybride und sparsame Fahrzeuge…“
– „… Verhinderung von Abwrackprämien o.ä. gearteten Beschlüssen, die wettbewerbsverzerrend und -schädigend sind. Forderung eines vernünftigen, bzw. angemessenen Ausgleichs durch den Staat, für die verordnete Schließung…“

>>> Hier geht es zur Print-Version der BVfK-Pressemeldung.

Kontakt:
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Telefon: +49 228 85 40 900
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V.i.S.d.P.: Ansgar Klein