Auto1 Group Aktionäre schäumen vor Wut

Auto1 Group Aktionäre schäumen vor Wut

heißt es in einer Eilmeldung von https://hebelschein-spekulant.de/ vom 24.2.2021. Die Aktie hatte in nur drei Wochen knapp 20% ihres Wertes (von 55,47 auf 45,28 €) eingebüßt. Wenn das so weitergeht, dürfte Mitte Juni rund eine Milliarde an Aktienwerten vernichtet sein. Das wünschen sich viele Kfz-Händler allerdings eher vergeblich, da der Aktienmarkt eigenen Gesetzen folgt. Denn bereits vor Börsenstart wurde nicht nur im BVfK-Wochenendticker vom 30. Januar 2021 auf die Risiken zum Auto1-Milliardenpoker hingewiesen, selbst im eigenen Auto-1-Börsenprospekt hießt es: „Wir können nicht garantieren, dass wir jemals profitabel werden und bleiben.“

Das änderte jedoch nichts daran, dass die Aktie innerhalb weniger Stunden nach Eröffnung von 38,- € auf über 55,- € anstieg, woraufhin es im BVfK-Wochenendticker 6. Februar 2021 hieß: Die Chancen, dass der Invest von 55 € je Auto1-Aktie verdoppelt oder vernichtet wird, sind ungefähr gleich groß.

Wer nach den Gründen für diese widersprüchliche Situation sucht, erfährt von Börsen-Experten, das Aktiengeschäft entwickele sich mal wieder zunehmend in Richtung „Wilder Westen“. Daher seien solche Unternehmen wie Auto1.com hier momentan auch gut zu platzieren. Von den fundamentalen Daten sei das Unternehmen schon beim Ausgabekurs von 38 Euro überbewertet gewesen. Aber durch den aktuell vorhandenen Anlage-Notstand würden viele einfach nur das kaufen, was die Fantasie anregt. Auto1.com hätte hierfür den optimalen Zeitpunkt erwischt, die Börse würde aktuell mit Liquidität überflutet. Dazu kämen Aussagen wie „Anstreben der Marktführerschaft“,  „das Gebrauchtwagengeschäft komplett digital abbilden“ oder „Einverleibung der gesamten Wertschöpfungskette“, welche die Risikofreude so mancher Anleger bis hin zum Hype steigern würden. Sie kauften einfach nur die Story, egal was es kostet. Ebenfalls höre man aus Spekulanten-Kreisen, dass die meisten solcher Unternehmen längst nicht mehr existieren, bei vielen wie EM-TV oder Intershop „die Luft rausgelassen wurde“ und der Vorstand anschließend gesiebte Luft atmen konnte. Die anderen Unternehmen existierten nur noch als „Penny-Stock“, selbst für einen Börsenkurs im Cent-Bereich seien sie immer noch zu teuer um als AG-Hülle gekauft zu werden. Ganz wenige Unternehmen (geschätzt unter 10%) seien noch existent, würden wirklich nachhaltig arbeiten und auch heute noch Umsätze erwirtschaften.

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