Online-Zulassung weiterhin keine nennenswerte Alternative!

Online-Zulassung weiterhin keine nennenswerte Alternative!

Bayern schafft Erleichterungen in der Corona-Zeit

Es ist ein großes Ärgernis für den Kfz-Handel. Nachdem die Schließungsanordnungen für Handelsbetriebe aufgehoben worden sind, wird die Wiederaufnahme des Geschäfts dadurch erschwert, dass viele Zulassungsstellen nur eingeschränkt oder gar nicht geöffnet sind. Ohne Zulassung kann der Kunde selbst mit dem schönsten Auto nichts anfangen. Dabei sollte es hierfür schon länger eine Lösung geben. In der Theorie ist es seit dem 01.10.2019 für Privatpersonen möglich, ihr Fahrzeug online an-, ab- oder umzumelden. In der Praxis hapert es jedoch offenbar insbesondere an zwei Punkten:

1. Es bieten längst nicht alle Zulassungsstellen die Online-Zulassung an. Bei der technischen Umsetzung sind viele Kommunen wohl auf Probleme bei der Datensicherheit und beim Datenschutz gestoßen.

2. Die Nutzung der Online-Zulassung setzt voraus, dass der Antragsteller über einen neuen Personalausweis mit aktivierter Online-Ausweisfunktion und ein entsprechendes Lesegerät bzw. Smartphone mit kostenloser „AusweisApp2“ verfügt.

Wenn man bedenkt, dass Fahrzeugzulassungen zu den am häufigsten genutzten Verwaltungsverfahren in Deutschland zählen, ist eine digitale Lösung überfällig. Eine flächendeckende Umsetzung ohne den Kunden abschreckende Zugangsvoraussetzungen darf nicht weiter auf sich warten lassen. Vorbild könnte der Freistaat Bayern sein. Dort wurden die strengen Identifizierungsregelungen für die Dauer der Corona-Krise erleichtert. Die Zulassungsstellen können entscheiden, dass eine einfache Authentifizierung des Kunden mit „Benutzername/Passwort“ genügt. So bleibt zu hoffen, dass die Pandemie zumindest zur Triebfeder für die dringend nötige Alternative der Online-Zulassung wird.

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